Fünf Tipps für eine schnelle Erholung nach Knieverletzungen
Knieverletzungen können für professionelle Sportler mitunter das endgültige Aus für den Profisport bedeuten. Der Torhüter Marc-André ter Stegen zeigt, welche Folgen solche Verletzungen mit sich bringen. Auch für Sportbegeisterte, die im Freizeitsport aktiv sind und sich im Training oder bei Wettkämpfen am Knie verletzt haben, birgt dies erhebliche Ausfallrisiken.
Um sich möglichst schnell und effektiv zu regenerieren und den Heilungsprozess zu fördern, gibt es jedoch sinnvolle Ansätze. Erholung, Physiotherapie sowie Übungen für den Aufbau der Muskulatur sind hierbei die wichtigsten Faktoren. Sie unterstützen die Genesung und helfen dabei, wieder ganz fit zu werden. Der folgende Beitrag zeigt fünf Maßnahmen auf, mit denen Betroffene nach einer Verletzung der Knie wieder zu alter Leistungsstärke finden können.
Zeitnah den Facharzt aufsuchen
Während Profisportler bei Verletzungen sofort eine optimale medizinische Versorgung erhalten, müssen Freizeitsportler in solchen Fällen selbst handeln. Häufig warten Menschen, bis sie zum Arzt gehen. Je länger es bis zur Einleitung passender Therapien dauert, desto mehr schadet dies der Heilung. Daher gilt: Auch Hobbysportler sollten sich bei einer Verletzung sofort um einen Arzttermin bemühen, idealerweise einen Sportmediziner. Dieser ist in der Lage, Diagnostik und geeignete Maßnahmen zur Behandlung schnell einzuleiten.
Die Vorteile eines gezielten Muskeltrainings
Entscheidend für die Regeneration nach einer Verletzung ist es, möglichst gezielt Muskeln aufzubauen. Bei Verletzungen geht die Fähigkeit, Muskeln im verletzten Bereich gezielt anzusteuern, verloren. Mithilfe eines sogenannten Biofeedbacks kann diesem Umstand entgegengewirkt werden. Durch die Verkabelung des Muskels wird für den Betroffenen erkennbar, was im Muskel gerade passiert und er kann diesen bewusst anspannen, um ihn zu trainieren. In welchem Ausmaß dies passieren darf, hängt von der Verletzung ab. Bei Knieverletzungen stellt man das Bein erst einmal ruhig und verhindert die Beugung oder Streckung, bevor es vorsichtig wieder bewegt werden darf.
Schonung des verletzten Bereichs
Auch wenn ein verletzter Beinbereich geschont werden soll, ist es wichtig, den Körper weiter zu trainieren. Findet überhaupt keine Bewegung statt, werden auch andere Muskelpartien abgebaut. Dies ist kontraproduktiv und verhindert, dass der Patient wieder voll leistungsfähig wird. Daher gilt es, die nicht verletzten Bereiche ganz normal zu nutzen. Nur das verletzte Knie muss vor Belastungen geschützt werden, bis der Arzt eine Bewegung wieder erlaubt.
Mit der richtigen Ernährung die Genesung fördern
Auch die Ernährung hat bei der Regeneration eine zentrale Bedeutung. Wer regelmäßig Sport treibt, benötigt mehr Kalorien. Dies fällt jedoch während einer Verletzungsphase weg, da Patienten weniger oder gar nicht trainieren. In Folge wird Fett aufgebaut und die Muskelmasse sinkt. Eine Bioimpedanz-Messung zeigt den Anteil von Muskeln und Fett im Körper an. Verletzte führen sie am besten am Anfang und immer wieder während der Verletzungsphase durch und passen ihre Kalorienzufuhr entsprechend an.
Zusätzliche unterstützende Maßnahmen nutzen
Es gibt eine ganze Reihe von weiteren Möglichkeiten, um die Heilung nach einer Knieverletzung zu unterstützen. Ratsam ist es zum Beispiel, Nährstoffe, die den Stoffwechsel anregen, verstärkt einzunehmen. Das sind beispielsweise die Vitamine C und D oder Omega-3-Fettsäuren. Auch Magnetfeld- oder Stoßwellentherapien fördern Prozesse des Stoffwechsels. In einigen Fällen hat sich die Plasmatherapie bewährt. Hierbei injiziert man Blutplasma in das verletzte Gewebe und unterstützt so die Regeneration des Körpers. Meist sind solche Maßnahmen allerdings Privatleistungen, die Patienten selbst zahlen müssen. In jedem Fall ist es jedoch für die Heilung wichtig, möglichst schnell tätig zu werden und Behandlungen zeitnah einzuleiten.
Bewegung ist gesund – und eines der effektivsten Anti-Aging-Mittel. Das gilt auch und ganz besonders im höheren Lebensalter. „Wer aufhört, sich zu bewegen, erhöht durch Muskelabbau sein Sturzrisiko und riskiert seine Unabhängigkeit“, warnt Ulrich Kuhnt, Sportwissenschaftler und Leiter der Rückenschule Hannover anlässlich des Internationalen Tags der älteren Menschen am 1. Oktober. Als Experte der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. lenkt er den Fokus auf das oft unterschätzte Potenzial von Treppensteighilfen und Rollatoren, um die Mobilität im höheren Lebensalter zu erhalten. Doch längst nicht alle Hilfsmittel sind empfehlenswert. Die AGR prüft und zertifiziert besonders rückenfreundliche Produkte mit dem AGR-Gütesiegel.
Im Alter werden Stürze häufiger – oft mit schwerwiegenderen Folgen als bei jüngeren Menschen. Statistiken zeigen, dass etwa 30 Prozent der Menschen über 65 Jahre, die zu Hause leben, mindestens einmal im Jahr stürzen. In Pflegeeinrichtungen steigt diese Zahl sogar auf 50 Prozent. Gesundheitliche Probleme wie Sehschwäche, Muskelschwäche oder Schwindel, erhöhen das Risiko ebenso wie Hindernisse und Stolperfallen in der Wohnung.
Dennoch bedeutet das nicht, dass ältere Menschen sich aus Angst vor Verletzungen weniger bewegen sollten. „Gerade im Alter ist es wichtig, die Muskulatur zu stärken und die Koordination zu trainieren. Das steigert nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Fitness“, betont Sportwissenschaftler Kuhnt. Bewegung und Gleichgewichtsübungen sind entscheidend, um die Mobilität zu erhalten und Rückenschmerzen vorzubeugen. Studien zeigen, dass etwa 40 bis 70 Prozent der über 65-Jährigen regelmäßig Schmerzen im Rücken haben.
Gehen und Treppensteigen als Training
Wer sich beim Gehen unsicher fühlt, kann auf Hilfsmittel wie Rollatoren oder Treppensteighilfen zurückgreifen. Sie sind besonders hilfreich bei Gleichgewichtsproblemen, Muskelschwäche oder Schmerzen. „Muskeln und Gelenke sollen durch Hilfsmittel nicht geschont, sondern individuell angemessen belastet werden“, rät Rückenexperte Ulrich Kuhnt. Die Gehhilfe ermöglicht es, längere Strecken zurückzulegen, einen Spaziergang oder Besorgungen zu machen und bei Bedarf Pausen einzulegen. „Auch Treppensteigen ist ein hervorragendes Training für den gesamten Körper“, betont Kuhnt. „Mit Treppensteighilfen können Senioren diese alltägliche Herausforderung sicher und selbstständig meistern und – anders als beim Treppenlift – gleichzeitig ihre Muskeln stärken.“ Hebel, Bügel oder Gurtsysteme erleichtern das Hinauf- und Hinabgehen, indem sie die Belastung reduzieren und sicheren Halt geben.
Rückenfreundliche Hilfsmittel mit AGR-Gütesiegel
Doch nicht jedes Hilfsmittel ist auch wirklich rückenfreundlich. Die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. zertifiziert nach umfassender Prüfung durch eine unabhängige Fachkommission besonders rückenfreundliche Produkte. Das AGR-Gütesiegel unterstützt ältere Menschen sowie deren Angehörige und Pflegekräfte bei der Auswahl passender Hilfsmittel.
„Ein Rollator sollte leicht sein, über ergonomische Griffe verfügen und sich einfach zusammenklappen lassen“, erklärt Kuhnt. Große Räder und starke Bremsen bieten Stabilität auf unebenem Gelände. Zusätzliche Funktionen wie Körbe erleichtern den Transport von Einkäufen und Gepäck. AGR-zertifizierte Treppensteighilfen müssen unter anderem an die Körpergröße anpassbar sein sowie über ergonomisch geformte Griffe verfügen. Zudem sollten Benutzer den Griff leicht lösen und feststellen können.
Fit und mobil bleiben – ein ganzheitlicher Ansatz
Neben der Nutzung von Hilfsmitteln empfiehlt Ulrich Kuhnt regelmäßige Übungen zur Kräftigung der Muskulatur und Verbesserung der Koordination und des Gleichgewichts. „Das Zähneputzen im Einbeinstand oder das Schnüren der Schuhe im Stehen sind einfache, aber effektive Übungen, die in den Alltag integriert werden können“, rät er. „Jede Bewegung zählt und trägt dazu bei, mobil zu bleiben, das Sturzrisiko zu minimieren und die Lebensqualität zu steigern.“
Zusätzlich zu den körperlichen Übungen sollten Senioren ihre Wohnumgebung barrierefrei und sicher gestalten. Die AGR empfiehlt, auf Stolperfallen zu achten und das Zuhause durch entsprechende Hilfsmittel anzupassen.
Die AGR bietet auf ihrer Webseite umfassende Informationen zu rückengerechten therapeutischen Hilfsmitteln und Tipps zur Erhaltung der Mobilität im Alter: www.agr-ev.de/therapie-und-pflege
Ergotherapeut:innen und Kinderlots:innen stehen Familien in schwierigen Zeiten zur Seite Ein Schlaganfall bei Kindern ist sehr selten; auch daher trifft es die Familien immer unvorbereitet. „Erleidet ein Kind einen Schlaganfall, ist das ein Schock für die Eltern und die Familie; sie befinden sich im Ausnahmezustand“, berichtet Corinna Eitel, die Schlaganfall-Kinderlotsin und Ergotherapeutin im DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.) ist. Ergotherapeut:innen stehen Kindern und deren Familie in einem solchen Fall bei Bedarf zur Seite. Die Aufgaben der Schlaganfall-Kinderlots:innen heben sich von einer möglichen, parallel verlaufenden ergotherapeutischen Intervention ab: Fokussieren sich Ergotherapeut:innen bei ihren Interventionen an erster Stelle auf die Ziele des Kindes und das Üben festgelegter Aktivitäten, unterstützen und beraten Schlaganfall-Kinderlots:innen vor allem die Eltern betroffener Kinder.
Es gibt in Deutschland etwa 5.000 Familien mit einem Kind mit Schlaganfall. Das sind die offiziellen Zahlen. Die Dunkelziffer von Fällen, die nicht erkannt oder nicht erfasst werden, lässt sich nicht einschätzen. Etwa die Hälfte der Kinder, die einen Schlaganfall erleiden, haben eine Vorerkrankung. Ihre Eltern sind daher generell sehr wachsam und wissen, welche Risiken für ihr Kind bestehen. Darüber hinaus gelten kardiale Ursachen wie etwa ein Herzfehler, Infektionen, eine genetische Vorbelastung, ein Hirntumor oder ein Schädelhirntraume ebenfalls als Risiko für einen Schlaganfall bei Kindern. Was in der Allgemeinheit weniger bekannt ist: Ein Schlaganfall kann sich bereits im Mutterleib oder bei der Geburt ereignen.
Anzeichen: So zeigt sich ein Schlaganfall bei Kindern
Die drei Leitsymptome, die bei Kindern, die einen Schlaganfall haben, auftreten können, sind die Hemiparese (Halbseitenlähmung), die Fazialisparese (Gesichtslähmung) oder Sprachstörungen. „Es kann sein, dass nur eines oder mehrere Symptome gleichzeitig auftreten“, erklärt die Ergotherapeutin Corinna Eitel. Neben diesen Hauptsymptomen kann es zu weiteren Symptomkombinationen kommen wie Schwindel, Doppelbilder sehen, Kopfschmerzen oder Übelkeit. „Eltern von Kindern mit einem Schlaganfall berichten immer, sie hätten sofort gewusst: mit meinem Kind stimmt etwas nicht mehr – es wirkte sehr verändert“, beschwichtigt die Ergotherapeutin verunsicherte Eltern und rät gleichzeitig: „Eine Halbseiten- oder Gesichtslähmung sind ebenso eindeutig wie durch einen Schlaganfall verursachte Sprachstörungen und in einem solchen Fall heißt es: Sofort den Notruf alarmieren, das Kind muss schnellstmöglich ärztlich versorgt werden“.
Mit ergotherapeutischer Hilfe: Den Alltag wieder meistern
Ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung erhalten Kinder mit einem Schlaganfall ergotherapeutische Hilfe. Zunächst geht es darum herauszufinden: Welche Alltagsaktivitäten gelingen durch den Schlaganfall nicht mehr oder mit welchen Teilschritten eines Handlungsablaufs ist das Kind unzufrieden? Parallel verläuft die Reha und im Lauf des Rehabilitationsprozesses verändern sich die Fähigkeiten der Kinder schnell – sie lernen permanent dazu. Eine Anpassung der ergotherapeutischen Intervention findet daher laufend statt; die Übungen, die die Ergotherapeut:innen mit ihren jungen Patient:innen durchführen, wechseln also ständig und orientieren sich zudem immer wieder neu an den aktuellen Bedarfen und Bedürfnissen. Gleichzeitig sorgen Ergotherapeut:innen für die nötigen Umfeldanpassungen und beraten die Eltern auf vielen Ebenen. Das übergeordnete Ziel aller Beteiligten ist dabei immer, die größtmögliche Selbstständigkeit des Kindes wiederherzustellen, so dass Aktivitäten aus dem Bereich der Selbstversorgung wie etwa eigenständiges Anziehen besser klappen oder auch die Freizeitgestaltung wieder zu mehr Aktivität und Lebensfreude führt. Kinder mit Schlaganfall behalten manchmal die Lähmung bei – die Lähmung lässt sich selten vollständig rückgängig machen. Daher geht es in der ergotherapeutischen Intervention auch darum, die Kinder so zu befähigen, dass sie selbst mit bestehenden Beeinträchtigungen gut durchs Leben kommen. Der neue Alltag wird so gestaltet, dass das Kind und die Eltern damit zufrieden sind.
Eltern auffangen: Schlaganfall-Kinderlots:innen fungieren als Casemanager:innen ...
Parallel besteht die Möglichkeit, Schlaganfall-Kinderlots:innen aus dem Netzwerk der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zu kontaktieren. Sie entlasten die betroffene Familien mit ihren weitreichenden Erfahrungen, Netzwerkkontakten und Wissen um Förderungsmittel und -möglichkeiten. Ebenso sind sie eine wichtige Stütze beim Stellen von Anträgen bei den unterschiedlichen Stellen und Einrichtungen. Denn was oft unterschätzt wird: Ein derart einschneidendes Ereignis hebelt alles aus, verursacht Stress bei den Eltern und enorme Zeitnot. In einen ohnehin oft vollgepackten Alltag kommen neue Aufgaben, obwohl an erster Stelle das Kümmern um das Kind und eventuelle Geschwisterkinder stehen sollte. Alle Familienmitglieder benötigen emotionale und tatkräftige Unterstützung. Hierfür hat die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe das Projekt der Schlaganfall-Kinderlots:innen ins Leben gerufen. „Erleidet ein Kind einen Schlaganfall, ist es neben allen akuten Dingen genauso wichtig, alles Nötige zu veranlassen, um optimale Voraussetzungen für die weitere Zukunft des Kindes und der gesamten Familie zu schaffen“, weiß die Schlaganfall-Kinderlotsin Corinna Eitel. Ihr Arbeitsschwerpunkt besteht darin, eine optimale Versorgung für die veränderte Lebenssituation der Familie zu schaffen, sprich ein individuelles und professionelles Netzwerk mit Hilfen für die Eltern und das Kind zu suchen. und sie vor allem in besonders schwierigen oder komplexen Situationen telefonisch, digital oder vor Ort zu begleiten. Je nach Bedarf können die Familien die Unterstützung der Schlaganfall-Kinderlots:innen so lange anfordern, bis das Kind das 18. Lebensjahr erreicht hat.
... und haben bildungsbezogene Bedürfnisse der Familien im Blick
Insbesondere am Anfang und bei Umbrüchen wie dem Beginn von Kindergarten oder Schule gilt es, alle Möglichkeiten, die von öffentlicher Hand existieren, auszuschöpfen und die Familien hierbei zu beraten und aktiv zu werden. Ist die Kommunikation mit dem Kind durch den Schlaganfall dauerhaft gestört, kann ein Talker helfen. Oder eine Assistenz, die das Kind begleitet – auch bei anderen körperlichen Problemen, die das Kind vielleicht zurückbehalten hat. Ebenso können finanzielle Aspekte bei all dem eine Rolle spielen. Die Schlaganfall-Kinderlots:innen sind dazu geschult und erfahren, sie wissen, was Familien zusteht und helfen, entsprechende Anträge zu stellen. Geht es um Themen wie Kindergarten oder Schule, loten Schlaganfall-Kinderlots:innen gemeinsam mit den Eltern aus, welche Einrichtung die für das Kind bestmögliche ist. Dazu nimmt die Schlaganfall-Kinderlotsin bei Bedarf zusammen mit den Eltern an Gesprächen mit dem pädagogischen Personal teil, um auch die Details anzusprechen, an die Eltern möglicherweise gar nicht denken (können). Dabei kann es um Formalitäten, Konzepte, aber auch um Hilfsmittel wie etwa einen Therapiestuhl oder spezielle Stifte gehen, die das Kind benötigt, um in den Kindergarten- oder Schulalltag integriert zu sein. Darüber hinaus stehen Schlaganfall-Kinderlots:innen den Eltern mit ihrer ganzen Erfahrung für deren Fragen zu therapeutischen, medizinischen, emotionalen und sozialrechtlichen Themen zur Verfügung oder vermitteln gegebenenfalls Expert:innen aus den jeweiligen Bereichen. Die Ergotherapeutin betont an dieser Stelle auch die zentrale Bedeutung privater Netzwerke. Einen besonders hohen Stellenwert misst sie Selbsthilfegruppen bei: „Diejenigen, die selbst betroffen sind, verfügen zusammen über ein großes Spektrum an Erfahrungen und Tipps, weil sie Schwarmwissen ansammeln, sich austauschen und sich gegenseitig helfen. Die Essenz einer solchen Gruppenerfahrung ist der Trost, den die Menschen dort erfahren, weil sie sich verstanden fühlen und wissen: sie sind nicht alleine“.
Mehr zum Projekt und Kontaktmöglichkeiten zu den Schlaganfall-Kinderlots:innen: https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/das-tun-wir/aktivitaeten/schlaganfall-kinderlotsen
Informationsmaterial zu den vielfältigen Themen der Ergotherapie gibt es bei den Ergotherapeut:innen vor Ort; Ergotherapeut:innen in Wohnortnähe auf der Homepage des Verbandes unter https://dve.info/service/therapeutensuche
AOK-Umfrage zu Rückenschmerzen: 83 Prozent der Bevölkerung in Westfalen-Lippe betroffen
Rückenschmerzen gehören für einen Großteil der Bevölkerung in Westfalen-Lippe zum Alltag. Das geht aus einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der AOK NordWest hervor. 83 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger gaben an, im vergangenen Jahr zumindest ab und zu unter Rückenschmerzen gelitten zu haben. Ein Drittel der Betroffenen (33 Prozent) musste deshalb einen Arzt aufsuchen und 18 Prozent sogar häufig Schmerzmittel einnehmen, um ihren Alltag zu bewältigen. „Rückenschmerzen sind ein ernsthaftes Problem, das die Lebensqualität vieler Menschen einschränkt und das Gesundheitssystem belastet. Um vorzubeugen, hilft nachweislich regelmäßig mehr Bewegung“, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest. Doch trotz dieses Bewusstseins gaben 57 Prozent der Befragten in Westfalen-Lippe an, ihren inneren Schweinehund nicht überwinden zu können, um sich für ihre Rückengesundheit regelmäßig zu bewegen.
Volkskrankheit Rückenschmerzen
Rückenschmerzen gehören zu den bedeutenden Volkskrankheiten in Westfalen-Lippe. Insgesamt waren 2,98 Millionen Menschen im Jahr 2022 deshalb in ärztlicher Behandlung, das entspricht 36 Prozent und damit mehr als einem Drittel der Bevölkerung. Die Folgen von Rückenschmerzen wirken sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Allein bei den Versicherten der AOK NordWest sind deshalb im vergangenen Jahr 3,5 Millionen Fehltage angefallen. Nach der aktuellen forsa-Umfrage leiden die Mehrheit der von Rückenschmerzen Betroffenen unter Rückenschmerzen im unteren Rücken beziehungsweise in der Lendenwirbelsäule oder dem Kreuzbein (78 Prozent). 54 Prozent der Betroffenen hatten Rückenschmerzen im Nackenbereich oder der Halswirbelsäule, 24 Prozent im mittleren Rücken oder der Brustwirbelsäule. „Rückenleiden sind weit verbreitet. Nicht immer erfordern sie einen Besuch in der Arztpraxis und die Einnahme von Schmerzmedikamenten. Dieser hängt meist von der Intensität der Schmerzen und den damit verbundenen Einschränkungen ab. In vielen Fällen sind die Beschwerden glücklicherweise nur von kurzer Dauer und verschwinden nach einiger Zeit von allein wieder. Gezieltes Training und die Vermeidung von Risikofaktoren können bei der Vorbeugung helfen“, erklärt AOK-Chef Ackermann.
Risikofaktoren für Rückenschmerzen
Über die Risikofaktoren für Rückenschmerzen ist die Mehrheit der Menschen in Westfalen-Lippe sehr gut im Bilde: 95 Prozent sagen richtigerweise, dass Übergewicht die Rückengesundheit negativ beeinflussen kann. Ähnlich hoch ist mit 92 Prozent auch der Anteil, die die einseitige Sitzposition als korrekten Risikofaktor benennen. Zudem bemerken 73 Prozent der Menschen in Westfalen-Lippe oft, dass langes Sitzen vor digitalen Geräten ihrem Rücken schadet.
Bewegung: das beste Mittel der Wahl
Was zur Stärkung des Rückens beiträgt, ist in der Bevölkerung weitestgehend bekannt. Der Umfrage zufolge wissen 99 Prozent der Befragten, dass regelmäßige Bewegung das beste Mittel für einen gesunden Rücken ist. Aber nur 54 Prozent der Befragten setzen diese körperliche Aktivität im Alltag um. Die Bedeutung von gut ausgebildeten Bauchmuskeln für die Rückengesundheit wird von 80 Prozent der Befragten richtig eingeordnet, wonach zu schwache Bauchmuskeln eine Ursache für Rückenschmerzen sein können.
Probleme in der Umsetzung
Trotz des Wissens gelingt es vielen Menschen nicht, mehr Bewegung in ihren Alltag zu bringen. Nur 41 Prozent der Befragten kümmern sich ihrer Meinung nach ausreichend um ihre Rückengesundheit. Bei 35 Prozent derjenigen, die dies nicht tun, scheitert es an der fehlenden Zeit. „Die Gründe der Passivität sind vielseitig, aber mit Blick auf die Herausforderungen des Alltags auch ein Stück weit nachvollziehbar“, sagt Ackermann.
„Rücken? Mach ihn stärker!“
Laut AOK braucht es daher niedrigschwellige Trainingskonzepte. Im Rahmen ihrer neuen Kampagne „Rücken? Mach ihn stärker!“ hat die Gesundheitskasse mit dem ‚AOK-Rückentrainer‘ ein entsprechendes Modul entwickelt. In einem sechswöchigen Programm mit jeweils zwei Trainingstagen je Woche werden Interessierten verschiedene Übungen per Video gezeigt, die sich einfach und ohne Hilfsmittel in den Alltag integrieren lassen. Die Trainingseinheiten stehen auch Nicht-Versicherten kostenlos im Internet unter aok.de/rueckentrainer zur Verfügung. Dass gezielte Maßnahmen ihre Wirkung erzielen, bestätigen auch die Befragten der forsa-Umfrage. Demnach hat regelmäßige Bewegung 59 Prozent der Betroffenen in Westfalen-Lippe geholfen, um Rückenschmerzen zu lindern oder sogar loszuwerden. Über gezielte Rückenübungen sagen dies 44 Prozent und über Wärmeanwendungen 42 Prozent.
Zur Umfrage
Die repräsentative forsa-Umfrage wurde im Auftrag der AOK NordWest durchgeführt. Zwischen dem 17. Juli und 15. August 2024 wurden 502 zufällig ausgewählte Personen ab 18 Jahren in Westfalen-Lippe online befragt.